Dec 23, 2006
Dec 17, 2006
Das Ungdomshuset in Kopenhagen:
Beispiel für ein politisches Problem
Bildquelle: politiken.dk
Wie wahrscheinlich die Meisten mitbekommen haben, kam es am Abend des 16. bis in die frühen Morgenstunden des 17. zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen linken Gruppen, hier vor allem von Autonomen und der Polizei. Hintergrund war die geplante Räumung (für Januar 2007) des "Ungdomshuset" (deutsch: Jugendhaus), eines bewohnten Jugendtreffpunkts im Stadtteil Nørrebro, dass durch ein Gerichtsurteil der zweithöchsten dänischen Instanz seit einigen Tagen offiziell als "besetzt" gilt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Bewohner des Hauses, vor allem junge Menschen, jahrelang geduldet. Das Haus stand seit Beginn der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts im Besitz der Stadt Kopenhagen, wurde aber vor kurzem an eine Freikirche ("Faderhuset") verkauft, die als neuer Eigentümer nun die Räumung verlangt.
Zu den aktuellen Auseinandersetzungen kam es nun, als eine (unangemeldete) Demonstration von ca. 1000 Personen auf die Polizei traf. Die größtenteils vermummten Personen (auch in Dänemark gilt das Vermummungsverbot) waren nach Aussage der Polizei mit Eisenstangen und Feuerwerkskörpern, sowie Brandbeschleunigern ausgerüstet und setzten diese gegen die Staatsmacht ein. Mehrere Polizeibeamte wurden zum Teil schwer verletzt.
Wie schon seit einigen Wochen befürchtet, waren unter diesen offensichtlich Gewaltbereiten viele aus dem benachbarten Ausland, hier vor Allem aus Schweden, Norwegen und Deutschland. Unter den nun etwa 300 Festgenommenen befinden sich mindestens 20 Deutsche. Nach Angaben der Kopenhagener Polizei wurden Angebote zur Deeskalation nicht angenommen, die Unruhen waren gewollt. Außerdem wurden mehrere Geschäfte geplündert, Banken verwüstet und Autos zerstört. Vertreter von Unterstützungsinitiativen die für den Verbleib des Jugendzentrums eingetreten waren, kündigten daraufhin die Einstellung aller Aktivitäten an.
Der eigentlichen Forderung der Ungdomshus-Befürworter, auf eine politische Lösung des Problems zu setzen, wurde ein Dolchstoß versetzt. Die Befürworter einer Räumung werden sich nach diesen Krawallen bestätigt sehen, allen voran die neuen Eigentümer. Dass dieses Problem ein politisches und kein juristisches ist, steht außer Frage. Die Naivität der kommunalen Politik steht Befürwortern des Ungdomshuset gegenüber, denen von autonomen Gewalt-Touristen aus dem In- und Ausland die Argumentationsgrundlage entzogen wurde. Einer politischen Lösung, wie etwa ein staatlich unterstützter Umzug des Jugenzentrums (wie schon einmal geplant), stehen nach diesen Ereignissen neben kommunalpolitischen auch fast realpolitische Hindernisse im Weg. Einer einvernehmlichen Lösung in Form eines Konsenses kann beinahe schon abgeschworen werden.. Bleibt zurück, dass die sehr liberale dänische Politik, in diesem Falle die der Stadt Kopenhagen, dringend beraten ist jahrelange Statuten nicht einfach so über den Haufen zu werfen, sondern tatsächlicher Konsenspolitik eine Chance zu geben. Liberalismus mag zwar oft funktionieren (Beispiel Christiania), ist jedoch viel zu oft viel zu Einseitig. Diese Einseitigkeit kann ausgenutzt werden, und meines Erachtens IST sie in diesem Fall auf Seiten der Verantwortlichen "Betreiber" des Ungdomshuset ausgenutzt worden. Jahrelang hat man sich auf dem Status Quo ausgeruht, ohne auf die Idee zu kommen wirkliche Initiative zu ergreifen, wie beispielsweise einen Umzug (wie bereits oben beschrieben) anzustreben.
Die naive Blindheit der aktuellen Besitzer, die ein Überschreiben der Immobilie an ein Zusammenschluss Kopenhagener Bürger zur Rettung des Ungdomshuset gänzlich ablehnen, ist erstaunlich. Dieses Problem aber wäre durch rechtzeitiges Handeln seitens der Politik erst gar nicht entstanden.
Bleibt abzuwarten ob das Neue Jahr überlegter beginnt..
Bilder:
http://politiken.dk/fotografier/billedhjul_foto/article214130.ece?service=gallery&start=1
Videos:
16. dec: Nørrebro hærget af massive ødelæggelser (~: Nørrebro Herd von massiven Zerstörungen)
Demonstranter satte Nørrebro i flammer (Demonstranten setzten Nørrebro in Flammen):
http://politiken.dk/poltv/?ExtID=1237
Quellen der Fakten:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,455038,00.html
http://tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6205102_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html
http://da.wikipedia.org/wiki/Ungdomshuset (dänisch)
http://de.wikipedia.org/wiki/Ungdomshuset
Wie wahrscheinlich die Meisten mitbekommen haben, kam es am Abend des 16. bis in die frühen Morgenstunden des 17. zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen linken Gruppen, hier vor allem von Autonomen und der Polizei. Hintergrund war die geplante Räumung (für Januar 2007) des "Ungdomshuset" (deutsch: Jugendhaus), eines bewohnten Jugendtreffpunkts im Stadtteil Nørrebro, dass durch ein Gerichtsurteil der zweithöchsten dänischen Instanz seit einigen Tagen offiziell als "besetzt" gilt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Bewohner des Hauses, vor allem junge Menschen, jahrelang geduldet. Das Haus stand seit Beginn der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts im Besitz der Stadt Kopenhagen, wurde aber vor kurzem an eine Freikirche ("Faderhuset") verkauft, die als neuer Eigentümer nun die Räumung verlangt.
Zu den aktuellen Auseinandersetzungen kam es nun, als eine (unangemeldete) Demonstration von ca. 1000 Personen auf die Polizei traf. Die größtenteils vermummten Personen (auch in Dänemark gilt das Vermummungsverbot) waren nach Aussage der Polizei mit Eisenstangen und Feuerwerkskörpern, sowie Brandbeschleunigern ausgerüstet und setzten diese gegen die Staatsmacht ein. Mehrere Polizeibeamte wurden zum Teil schwer verletzt.
Wie schon seit einigen Wochen befürchtet, waren unter diesen offensichtlich Gewaltbereiten viele aus dem benachbarten Ausland, hier vor Allem aus Schweden, Norwegen und Deutschland. Unter den nun etwa 300 Festgenommenen befinden sich mindestens 20 Deutsche. Nach Angaben der Kopenhagener Polizei wurden Angebote zur Deeskalation nicht angenommen, die Unruhen waren gewollt. Außerdem wurden mehrere Geschäfte geplündert, Banken verwüstet und Autos zerstört. Vertreter von Unterstützungsinitiativen die für den Verbleib des Jugendzentrums eingetreten waren, kündigten daraufhin die Einstellung aller Aktivitäten an.
Der eigentlichen Forderung der Ungdomshus-Befürworter, auf eine politische Lösung des Problems zu setzen, wurde ein Dolchstoß versetzt. Die Befürworter einer Räumung werden sich nach diesen Krawallen bestätigt sehen, allen voran die neuen Eigentümer. Dass dieses Problem ein politisches und kein juristisches ist, steht außer Frage. Die Naivität der kommunalen Politik steht Befürwortern des Ungdomshuset gegenüber, denen von autonomen Gewalt-Touristen aus dem In- und Ausland die Argumentationsgrundlage entzogen wurde. Einer politischen Lösung, wie etwa ein staatlich unterstützter Umzug des Jugenzentrums (wie schon einmal geplant), stehen nach diesen Ereignissen neben kommunalpolitischen auch fast realpolitische Hindernisse im Weg. Einer einvernehmlichen Lösung in Form eines Konsenses kann beinahe schon abgeschworen werden.. Bleibt zurück, dass die sehr liberale dänische Politik, in diesem Falle die der Stadt Kopenhagen, dringend beraten ist jahrelange Statuten nicht einfach so über den Haufen zu werfen, sondern tatsächlicher Konsenspolitik eine Chance zu geben. Liberalismus mag zwar oft funktionieren (Beispiel Christiania), ist jedoch viel zu oft viel zu Einseitig. Diese Einseitigkeit kann ausgenutzt werden, und meines Erachtens IST sie in diesem Fall auf Seiten der Verantwortlichen "Betreiber" des Ungdomshuset ausgenutzt worden. Jahrelang hat man sich auf dem Status Quo ausgeruht, ohne auf die Idee zu kommen wirkliche Initiative zu ergreifen, wie beispielsweise einen Umzug (wie bereits oben beschrieben) anzustreben.
Die naive Blindheit der aktuellen Besitzer, die ein Überschreiben der Immobilie an ein Zusammenschluss Kopenhagener Bürger zur Rettung des Ungdomshuset gänzlich ablehnen, ist erstaunlich. Dieses Problem aber wäre durch rechtzeitiges Handeln seitens der Politik erst gar nicht entstanden.
Bleibt abzuwarten ob das Neue Jahr überlegter beginnt..
Bilder:
http://politiken.dk/fotografier/billedhjul_foto/article214130.ece?service=gallery&start=1
Videos:
16. dec: Nørrebro hærget af massive ødelæggelser (~: Nørrebro Herd von massiven Zerstörungen)
Demonstranter satte Nørrebro i flammer (Demonstranten setzten Nørrebro in Flammen):
http://politiken.dk/poltv/?ExtID=1237
Quellen der Fakten:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,455038,00.html
http://tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6205102_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html
http://da.wikipedia.org/wiki/Ungdomshuset (dänisch)
http://de.wikipedia.org/wiki/Ungdomshuset
Dec 9, 2006
Innebandy Lund
(Handybild)
Heute hab ich mir mal mein erstes Innebandy- (in S & N, sonst: Unihockey) Spiel angeschaut, da ein Freund von mir in der Zeit die er in Lund ist in dessen Innebandy-Mannschaft spielt. Innebandy ist ein sehr schnelles und körperbetontes Spiel, dass vom Hockey abstammt und besonders in Schweden, Norwegen, Finnland und der Schweiz sehr populär ist. Und ich muss sagen, es hat mir gefallen! Vielleicht werde ich mir im Mai die Damen-Weltmeisterschaft in Dänemark anschauen.. Wer sich etwas näher informieren möchte, dem lege ich die Wikipedia-Seite ans Herz: http://de.wikipedia.org/wiki/Innebandy
Heute hab ich mir mal mein erstes Innebandy- (in S & N, sonst: Unihockey) Spiel angeschaut, da ein Freund von mir in der Zeit die er in Lund ist in dessen Innebandy-Mannschaft spielt. Innebandy ist ein sehr schnelles und körperbetontes Spiel, dass vom Hockey abstammt und besonders in Schweden, Norwegen, Finnland und der Schweiz sehr populär ist. Und ich muss sagen, es hat mir gefallen! Vielleicht werde ich mir im Mai die Damen-Weltmeisterschaft in Dänemark anschauen.. Wer sich etwas näher informieren möchte, dem lege ich die Wikipedia-Seite ans Herz: http://de.wikipedia.org/wiki/Innebandy
Dec 5, 2006
Bilder..
Nov 30, 2006
RADIOHEAD - de bästa som finns!
Nov 6, 2006
Köpenhamn igen
Von Donnerstag bis Sonntag war mal wieder Kopenhagen angesagt. Zwar ist es in der Zwischenzeit deutlich kälter geworden, doch macht dies bei strahlend blauem Himmel nicht allzu viel aus. Da ich mein Fahrrad mit über den Sund genommen hatte, konnte ich København sehr unabhängig erleben. Hier einige Eindrücke einer wirklich sehr sehr coolen Stadt:
Rathaus mit Rathausplatz und den Resten der EMA 2006
Rathaus mit Rathausplatz und den Resten der EMA 2006
Nov 1, 2006
Schnee = Snö
Oct 15, 2006
Sep 24, 2006
Sonne? Strand! Schwimmen..
Ob man´s glaubt oder nicht: Ich war heute schwimmen. Ende September in Schweden.. Damit sind alle Vorurteile, der Norden wäre ja so kalt, ein für alle Mal widerlegt. Strahlender Sonnenschein, 22 Grad im Schatten, nur 30min mit dem Fahrrad zur Küste-> so einfach kann das sein..
Strand (ach was)
ich
links Malmö, rechts Öresundbrücke
Strand (ach was)
ich
links Malmö, rechts Öresundbrücke
Sep 14, 2006
København
Sep 10, 2006
Die Stadt und das Meer
Malmö, mit dem Zug in 15min zu erreichen. Nach dem kurzen Besuch anlässlich des Malmöfestivals, jetzt mal bei Tageslicht.
Zuerst einmal die Stadt erkunden, per pedes.. Naja, was soll man sagen. Schön! Viele Menschen. Allerdings konzentriert sich das Geschäfte-Leben mehr oder weniger auf die Södergatan, einer großen Straße in der Fußgängerzone. Natürlich wurde auch mal ein Blick aufs Meer geworfen! Dann noch lecker Kaffee am Lilla Torg (kleiner Platz) getrunken, nach Stunden auf den Beinen war das nur nötig. En helt trevlig eftermiddag!
Sep 4, 2006
Sep 2, 2006
ariman.se
a propos Kaffees, das Café Ariman ist so etwas wie eine zweite Heimat geworden. So schnell? möchte man denken. Aber tatsächlich..
Hier lässt es sich gut aushalten. An verregneten Samstagen auch schon mal sechs bis sieben Stunden.
Schließlich will die akutelle Tageszeitung gelesen, das ein oder andere Magazin durchblättert und eine wirklich gute varm choklad getrunken werden.
Die Amosphäre ist leicht sourrealistisch angehaucht. Drinnen, wie draußen. Neben (noch nicht so vielen) Studenten, tummeln sich schachspielende Einwanderer, Leute die gerne sehen und gleichzeitig doch lieber gesehen werden, sowie die gewöhnlichen Zeitungsleser..
Nebenbei gibt es dann noch die Möglichkeit drahtlos mit seinem eigenen Laptop ins Internet zu gehen, entgeltfrei.
Sehr angenehm das ganze.
Hier lässt es sich gut aushalten. An verregneten Samstagen auch schon mal sechs bis sieben Stunden.
Schließlich will die akutelle Tageszeitung gelesen, das ein oder andere Magazin durchblättert und eine wirklich gute varm choklad getrunken werden.
Die Amosphäre ist leicht sourrealistisch angehaucht. Drinnen, wie draußen. Neben (noch nicht so vielen) Studenten, tummeln sich schachspielende Einwanderer, Leute die gerne sehen und gleichzeitig doch lieber gesehen werden, sowie die gewöhnlichen Zeitungsleser..
Nebenbei gibt es dann noch die Möglichkeit drahtlos mit seinem eigenen Laptop ins Internet zu gehen, entgeltfrei.
Sehr angenehm das ganze.
Sep 1, 2006
Stadt
Durchwachsen.
Aber von Anfang an:
Lund ist eine nette, schöne und gemütliche Stadt. Sie gilt, laut Wikipedia, als kulturelles Zentrum Südschwedens. Immerhin.
Auch der älteste Dom Skandinaviens steht hier: die Domkyrka. Man kann alles kaufen (glaub ich). Es gibt viele Kaffees, Imbisse, einen Burgerking, einen McDonalds (wer hätte das gedacht) und viele (Bekleidungs-) Geschäfte. Das Lebensmittelangebot ist auch sehr reichhaltig, natürlich.
Klingt bis jetzt alles sehr positiv. Ist es auch.
Nur was macht ein Student Abends? Vor allem am Wochenende? Richtig:
Er geht weg. Meistens in eine Lokalität in der gute Musik läuft und man das ein oder andere Bier trinken kann.. Soviel zur Theorie. Ich hoffe ich kann zur Praxis auch bald etwas berichten.. Bis jetzt ist tote Hose.
Wohnung
Schwierig.
Aber zum Glück gibts ja Warteschlangen.
Warteschlangen in denen Leute sind, die auch keine Ahnung haben wo sie heute Abend schlafen..
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:
"..keine Ahnung haben wo man heute Abend schläft."
Aber ging dann doch noch alles gut. Zum Glück gibt´s in der Warteschlange, in manchen zumindest, auch noch potenzielle Mitbewohner.
summa summarum: Wohnung bekommen, inkl. Mitbewohner!
Und wie man sieht, klappts ganz gut.
Warum ein Blog?
Gute Frage..
Als Informationsquelle für alle die es interessiert was ich hier schreibe.
Eine Plattform für Erlebtes, alles Aufregende.
Platz für Erfahrungen die ich in diesem einen Jahr in Schweden mache.
Gute Antwort..
Let´s have a look
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Platz für Erfahrungen die ich in diesem einen Jahr in Schweden mache.
Gute Antwort..
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